Reise blog von Travellerspoint

Geschüttelt und gerührt

Die Vampire von Malawi

sunny 28 °C
View Alina Frank 2017 auf Alina-Frank's Reise-Karte.

14.10.2017 bis 15.10.17 Mushroom Farm, geschüttelt und gerührt!

Leider verdeckt mein Reserverad auf der Motorhaube den auf der Seite liegende 40 Tonner LKW
auf der linken Seite direkt hinter der Kurve.

Wir genießen das tolle Panorama auf dem Weg zur Mushroom Farm, und diese asphaltierte Straße, doch der Schein trügt! Die schlechteste asphaltierte Straße der Welt haben wir gesehen, jetzt fehlt noch die schlechteste Schotterstraße der Welt. Tadaa!

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Wir sind durchgeschüttelt, wie noch nie.

Endlich angekommen an der berühmten Mushroomfarm. Wieder mal ein toller Ort den Thomas für uns ausgesucht hat. Das ist kein leichter Job. Die Recherche ist zeitaufwendig und oft haben wir kein Internet, von Strom und warmen Wasser mal ganz abzusehen.

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Eigentlich wollten wir heute unten am Malawisee übernachten, aber auf den Rückweg (gleicher Weg) haben wir kein Bock und es ist einfach traumhaft hier. Es gibt hier auch kleine Hütten zum Übernachten, die einfachsten haben ein Zelt im inneren.

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Es gibt auch Hütten mit Doppelbetten. Den Ausblick teilen sich alle.

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Hier gibt es das schönste Plumsklo der Welt mit traumhafter Aussicht und liebevolle Details.

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Wir probieren wieder unsere Drohne aus,

und unser Affe Cosu fliegt zum ersten Mal mit Hilfe der Drohne
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Abends gehen wir zuerst Essen, es gibt sogar Live Musik von einer Gruppe einheimischer aus der Nachbarschaft.

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Später sitzen wir noch unter den Bäumen am Lagerfeuer. Eine wirklich besondere und einmalige Location.

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Nachts ist es kalt hier oben. Wir sind auf ca. 1200 m, unsere Decken halten uns warm und erstaunlicherweise auch das Zelt.

Wir schreiben ein neues Kapitel, der Tag an dem Thomas nach uns aufstand!
Unser Zelt ist schon eingeklappt und unsere Barbie so gut wie reisefertig, als Thomas als Letzter aus seinem Zelt krabbelt und das Licht des Morgens erblickt.

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Zur Vorgeschichte, Thomas regt sich immer auf, dass er auf uns warten muss. An dieser Stelle verzichte ich auf Details. Am Abend zuvor legen wir fest, dass wir morgen in der Früh sofort los fahren und erst später Frühstücken. An diesem Morgen wollten wir es ihm zeigen.
Wie gesagt wir sind fix uns fertig, als Thomas und Tipi aufstehen, an uns vorbei gehen und sagen „Wir wollen doch erst mal frühstücken.“
Später sagt Thomas „Aber ich war Erster am Frühstückstisch“ Unglaublich!

Nach dem tollen Frühstück nochmal den Ausblick genießen. Das Team der Mushroomfarm verabschiedet sich von uns indem jeder mal umarmt wird, wir sind gerührt.

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Danach fahren wir nach Livingstonia, benannt nach Dr. David Livingstone der sein Herz in Afrika gelassen hat. Seine Spuren werden wir noch öfters kreuzen. Hier gibt es ein Museum was einige Möbelstücke und Infos hat, aber wirklich sehenswert ist es nicht.

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Ein kleiner Wasserfall wäre noch zu erwähnen,

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Wir werden nun ständig von Kids belagert und nach der gefühlt 38-igsten Beantwortung der Frage „Where you come from?“ innerhalb von 15 Minuten, geht es einem tierisch auf den Keks.

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Die Kids wollen Geld dafür, dass sie mit uns wandern. Wir würden lieber alleine wandern, aber das ist kaum möglich. Wir verteilen Bonbons und etwas Geld, da meint einer es wäre nicht genug. Malawi ist ein sehr armes Land, aber das finde ich doch eine Frechheit. Warum müssen wir rumlaufende Kinder bezahlen und fördern damit, dass diese Kinder nicht zur Schule gehen? Die Mentalität, dass Touristen für jeden Dienst zahlen, sobald mal jemand die Hand reicht, um über etwas drüber zu steigen oder Ähnliches, finde ich seltsam. Dass wir bei jedem Einkauf das Doppelte oder Dreifache gegenüber den Einheimischen bezahlen, daran haben wir uns gewöhnt. Aber manchmal geht uns das echt zu weit.
Wir lernen am Abend Samantha kennen, eine halb Britin halb Malawi, die mit ihren Mann Matthias, ein Österreicher, hier lebt und Ähnliches berichtet. Ihre Nachbarn bedienen sich regelmäßig aus ihren Gemüsegarten und als es ihr reichte, hat sie sich auch aus deren Garten bedient. Das fanden die Einheimischen unerhört. In dieser Welt hier ist es so, dass Ausländer das wohl hinzunehmen haben.

Die Straße den Berg wieder runter ist nicht so spannend wie der Weg hoch.

15.10.17 bis 17.10.17 Hakuna Matata Camp, nördlich am Malawi See

Wir kommen an und suchen uns gleich den schönsten Platz direkt am Strand mit Blick auf den See.
Das hier noch keiner steht, was für ein Glück!

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Von wegen, es dauert genau 2 Minuten bis Thomas bis zur Stoßstange im Sand versinkt. Da ich gleich hinter ihm bin muss ich ein Bogen um ihn fahren, trotz 4WD und Diff-Lock wird Barbie immer langsamer. Wir sind zu schwer und haben zu viel Luft in den Reifen. Verdammt! Das sah gar nicht so schlimm aus, aber beim Fahren merke ich das Barbie sich immer tiefer in den Sand gräbt, bis sie ganz zum Stillstand kommt. Um nicht die Kupplung zu ruinieren bleib ich stehen.

Wir beschließen Thomas Auto zuerst auszugraben, es ist 12 Uhr und die Sonne brennt. Wir heben mit dem Wagenheber sein Auto hinten hoch und schaufeln Sand darunter. Auf einmal stehen zwei Männer mit Brettern neben uns. Matthias und Barry - ein Österreicher
und ein Ire.

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Spontan beschließen die Zwei uns zu helfen. Da kommt der Campbesitzer Willie, schaut sich die Lage an und sagt, kein Problem ich zieh euch raus. Noch keine zehn Minuten später sitzen wir alle im Schatten und stoßen mit einem kalten Bier auf die erfolgreiche Bergung an.

Dennoch gibt mir die Sache zu denken, es liegen noch viele schlechte Straßen und Sandpisten vor uns. Der 4WD von Thomas scheint nicht richtig zu funktionieren, da er sich nur hinten eingräbt und von Barbie hätte ich mehr erwartet. Drei Bier später bauen wir unsere Dachzelte auf.

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Wir sitzen noch bis in die Nacht zusammen und haben richtig Spaß!

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Da Matthias hier schon länger mit Samantha lebt, hören wir so einige Geschichten, die für uns einfach unglaublich klingen. Wir würden auch gerne morgen mit denen etwas Zeit verbringen, aber wir haben kein Strom und fürchten wieder um unsere Einkäufe.
Abends erfahren wir wie alltäglich diese Stromausfälle hier sind. Die Hauptstadt ist davon auch nicht ausgenommen. Letztes Jahr gab es häufig kein Wasser und das Problem mit dem Strom war so schlimm, dass Einwohner die ins Krankenhaus wollten, Benzin für den Generator mitbringen mussten. Im selben Jahr hat der Präsident wohl 124 Millionen Dollar ausgegeben, damit er bei der UN-Vollversammlung nicht so als armen Specht da stand.

Eine besondere Geschichten fand ich aber, dass es im Süden um Zumba Vampire gibt. Oder sagen wir mal so, durch den Boom der Teenievampirlover glauben einige Einheimische, dass diese wirklich unter uns leben. Wäre ja nicht so tragisch, aber wenn sie mal einen angeblichen Vampir erwischen, wird diese Person kurzerhand am Baum gehängt. (Obwohl ja jeder wissen sollte Holzpflock mit Knoblauch hilft) Das Ganze hat überhand genommen, so dass der ungeliebte Nachbar wohl auch mal als Vampir deklariert wird und ohne Prozess kurz darauf am Baum hängt. Ein hoher Minister ist dann hingefahren, um die Leute aufzuklären, musste aber den Deppen weichen. Er konnte die Leute nicht überzeugen, dass dies Schwachsinn ist. Jetzt gibt es eine Belohnung ca. 20.000 USD für den, der den ersten Vampir bringt. Robert Pattinson (Schauspieler Vampirteeniefilm) sollte sich hier nicht sehen lassen.

Abends kommt der Strom wieder und hält sogar komplett den nächsten Tag.

17.10.17 bis 18.10.17 Beach Chamber Karonga
Die Belagerung!
Heute brauchen wir wieder einen Platz mit Strom und Internet. Das erste mal Campen ohne Zaun, neben einem Fischmarkt grenzt unsere Übernachtung an ein kleines Dörfchen.

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Wir sind ständig von Kinder umringt, die unsere Autos mit dem Finger berühren oder einfach da liegen und uns beobachten

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Wenn wir mit einem Raumschiff gekommen wären, hätten sie nicht anders geschaut.
Internet gibt’s keins, dafür aber wieder Stromausfall!

Am nächsten Morgen sitzen wir am Auto und frühstücken. Eine kleine Gruppe von Menschen versammeln sich in einem Abstand von ca. 20 Meter vor unserem Auto und schauen zu uns rüber.

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Mein erster Verdacht ist, die Eingeborenen haben spontan eine Tour ins Leben gerufen, die im Morgengrauen zur Fütterung der Außerirdischen führt. Plötzlich stechen zwei Frauen heraus, die sich streiten. Ich vermute es geht um die erste Reihe.

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Der Streit wird immer heftiger, da sehe ich ein Kerl mit Kamera und ein anderer hat ein Heft unterm Arm. Sie drehen wohl einen Film. Nach Beendigung der Dreharbeiten verschwinden einfach alle. Mit dieser Ignoranz hatten wir nicht gerechnet. ;-P

Wir packen ein und rauschen ab, ca. noch eine Stunde bis zur Grenze zu Tansania.

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Eingestellt von Alina-Frank 08:38 Archiviert in Malawi

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