Die Diamanten Geisterstadt
die reichste Stadt der Welt
18.01.2018 - 20.01.2018
39 °C
Vor einigen Jahren habe ich einen Bericht über Kolmannskuppe gesehen und seitdem wollte ich unbedingt dahin.
Daher sind wir hier mitten in der Wüste und wir stellen fest, auch Lüderitz die Hafenstadt nebenan ist eine schöne kleine Stadt. Allerdings verbringen wir eine furchtbare Nacht hier. Der Wind am Campingplatz war so stark dass es uns vorkam, jemand sitzt neben unserm Zelt und haut gegen unser Auto. Am nächsten morgen lassen wir das Frühstück ausfallen und holen die Tickets für die Kolmannskuppe Tour.
Einst, die reichste Stadt der Welt, heute eine Geisterstadt. Der auf Diamanten gegründete Reichtum der Bewohner ließ eine Bergbaustadt entstehen, in dem aller Luxus vorhanden war, der damals für Geld zu bekommen war – und das in einer Umgebung, die trostloser und lebensfeindlicher wohl kaum sein könnte. Es gab kein Wasser, keinen Regen, keine Erde, in der auch nur das Geringste hätte wachsen können, keinerlei Infrastruktur – nur Sand, regelmäßig heftige Sandstürme und Hitze. Alle Bewohner bekamen gratis Milch, Eis und Brot. Hört sich jetzt nicht so doll an aber Eis in der Wüste und Milch 1000 km weit importiert, war vor über 100 Jahren reiner Luxus.
Dennoch war Kolmannskuppe nur ein Paradies auf Zeit. Die naheliegenden Diamantenfelder waren bald abgebaut und so verlagerte sich die Diamantenförderung immer weiter nach Süden, dort fand man auch größere Diamanten. In den 30er verließen die Bewohner nach und nach den Ort und überließen ihn der Wüste, mitsamt Wohnungseinrichtungen, Sportgeräte, Maschinen etc. Die Wüste holte sich die Stadt im Laufe der Jahrzehnte zurück, in den Ruinen häufte sich der Sand meterhoch.
Es ist bereits ziemlich warm als wir die Tour machen, wir erfahren dass es hier mal sogar einen kostenlosen Zug für die ganze Stadt gegeben hat, der hat morgens als erstes das Eis für die Kühlschränke ausgeliefert. Alte Wände, alte Geräte, alte Steckdosen.
Verfallene Häuser wir haben wahnsinnigen Spaß dies zu fotografieren. Es ist ein Beitrag für die Bildchengucker, es ist schwierig Bilder auszusortieren.
Die Häuser sind beschriftet, es gibt das Haus des Lehrers, Architekten, der Ladenbesitzerin, des Verwalters, usw.
Hier steht nur noch ein Teil der Wände.
Innen sieht jeder Raum anders aus, mal mit mehr mal mit weniger Sand
Viele AAAhs und Ooohs.
Wandfarbe oder sogar Tapete sind zum Teil noch erhalten.
Das Krankenhaus gefällt uns auch sehr gut, draußen ist es sehr heiß aber innen schön kühl und fast jeder Raum ein Foto wert.
Am Schluß schauen wir uns noch das Haus des Arztes an.
Erstaunlich, hier darf man auch noch überall hin, führt eine Treppe hin, kann man rein. Das wird wohl in einigen Jahren je nach Verfall nicht mehr möglich sein. Wir machen noch ein Video.
Übrigens, südlich von hier gibt es ein großes Sperrgebiet, der Hintergrund es gibt hier noch Diamanten. Sollte man einen finden, darf man ihn nicht aufheben, hier gehört alles Namibia. tut man es doch und wird erwischt, dann gibt es auch Gefängnisstrafen. In Kolmanskop findet man eine Bildersammlung mit Diamanten Dieben die in den Minen gearbeitet haben. Die haben sich was einfallen lassen, einer hat die Diamanten per Brieftaube nach Hause verschickt.
Ich geb zu, wir haben ein wenig nach Diamanten ausschau gehalten aber keinen gefunden. Aber wir haben doch schon alles oder?
Sag ich doch besser als Gold oder Diamanten ;-) .
Wir wollten ursprünglich nach Lüderitz zurück, wollen aber eine weitere Nacht auf dem windigen Campingplatz. Wir treffen zwei junge deutsche Männer denen wir im Laufe des Tages immer wieder begegnen. Wir verabreden uns dann im Ort "Aus" im Restaurant. Sie bekommen Infos von uns und geben uns ein paar Tipps über Kapstadt.
Unser nächstes Ziel ist der Quiver Tree Wald. Auf dem Weg dahin brauchen wir einen Platz wo wir das Auto ein bisschen sauber machen können und wo wir Internet haben, hängen ganz schön nach mit unserem Blog. Wir fahren weiter nach Keetmansshop, wieder über sandige Straßen.
Die Fahrt ist wunderschön.
18.01.18 bis 21.01.18 Trupen Garden bei Keetmansshoop
Der Campingplatz in der Stadt gefällt uns nicht besonders und wir finden weiter südlich 2 andere. Wir entscheiden uns für die zweit günstigste Campsite, dafür haben wir eine eigene Dusche und eine eigene Toilette. Ein eigenen Pool, na ja wir sind mal wieder allein auf dem Platz. Hier ist es zwar auch sehr windig aber wir sehen mal wieder einen fantastischen Sonnenuntergang.
Kostenloses Wi fi auf dem Stellplatz in guter Qualität ist selten, wir beschließen zwei Tage zu bleiben, da ich arbeiten muss. Am nächsten Tag lassen wir uns in die Stadt fahren, die Campbesitzerin hat uns ein Rentner besorgt, der uns durch die Gegend chauffiert und vor dem Laden wartet bis wir mit shoppen fertig sind, für umgerechnet 10 EUR. Das ab und aufbauen des Zeltes nur um ein wenig einzukaufen, dass ist uns die 10 € Wert.
Später hüpfen wir noch in den schönen Pool. Abends kommen die Vögel zum Trinken, fliegen und Rauschen an unseren Köpfen vorbei.
Ein Hund besucht uns ständig und schläft gerne mit dem Kopf unter unseren Reifen, ein komischer Käfer schaut auch oft vorbei. Wir könnten auch noch einige Tagen hier verbringen der Wind nervt aber extrem.
Der Wind ist auch hier so stark das es wieder nix wird mit grillen oder einem Lagerfeuer. Wir müssen den Kocher in die Toilette stellen, das wir überhaupt eine Flamme zum kochen haben.
Spätabends ist der Wind dann weg, dafür der erste Regen.
Morgen geht es zum Köcherbaumwald.
Eingestellt von Alina-Frank 19:18 Archiviert in Namibia Kommentare (2)